Feierwehrkapelln begrüßt

Mit schmissiger Musik unterhielt die „Hohbercha Feierwehrkapelln in der städtischen Turnhalle die Gäste der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr. Neben den Führungskräften der Kreisfeuerwehr und Abordnungen der Nachbarwehren konnte der Vorsitzende auch Gäste aus dem benachbarten tschechischen Liba (Liebenstein) begrüßen. Zusätzlich zu den üblichen Berichten der Referatsleiter hatte Kreisbrandrat Wieland Schletz eine besondere Überraschung in petto. Auch stand diesmal eine Satzungsänderung an.

Vorstand Siegfried Paulus

Vorsitzender Siegfried Paulus begrüßte im voll besetzten Versammlungslokal neben den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden den Ersten Bürgermeister Jürgen Hoffmann und Zweiten Bürgermeister Christian Paulus mit ihren Stadträten. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenkommandanten Erwin Zeitler und dem Ehrenvorsitzenden Alfred Schricker sowie allen Ehrenmitgliedern. Von der Landkreisfeuerwehr konnte er Kreisbrandrat Wieland Schletz, die Frauenbeauftragte der Landkreisfeuerwehr, Frau Sabine Havel-Rudert, die Kreisbrandmeister Thomas Greipel und Alexander Letz sowie Ehrenkreisbrandinspektor Egon Keiner und die Ehrenkreisbrandmeister Karl Fürbringer und Heinz Bauer begrüßen. Ein weiterer Gruß galt dem Kommandanten der Schirndinger Wehr, Holger Lüftner, und seinem Vertreter Udo Müller sowie der Vertretung der Feuerwehr Neuhaus unter Führung des Zweiten Kommandanten Sebastian Rausch und Vorsitzenden Stefan Wegmann. Mit einem herzlichen „Vitame vas“ hieß er zweite Bürgermeisterin Ludmila Danylecová, Vorstand Karel Kuhlhavy und Kommandant Jan Rossmeissl mit ihrer Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr aus dem tschechischen Nachbarort Liba (Liebenstein) willkommen. Von der Verwaltungsgemeinschaft Schirnding begrüßte er den ehemaligen Referenten für das Feuerwehrwesen, Günther Reinel sowie Sebastion Korb vom Bayerischen Roten Kreuz Schirnding.

Im abgelaufenen Jahr waren drei Todesfälle in den eigenen Reihen und das Ableben von Ehrenkreisbrandrat Werner Fuchs zu beklagen. Stehend gedachte man der Verstorbenen.

Der Feuerwehrverein der FFW Hohenberg a. d. Eger hat zum Jahresende 2019 mit 275 Vereinsmitgliedern abermals einen neuen Höchststand erreicht. Die Zahl der Aktiven stieg auf 38 Personen. Zwei Neueintritte stehen einem Austritt gegenüber. Als sehr erfreulich bezeichne ich die positive Entwicklung in der Feuerwehrjugend: Vier Jugendliche konnten im letzten Jahr neu gewonnen werden. Somit ist die Jugendfeuerwehr auf stolze 23 Personen zur stärksten Jugendfeuerwehr im Landkreis angewachsen. Der Kinderfeuerwehr gehören 17 Löschzwerge an. 124 fördernde Mitglieder unterstützen den Verein. Zum Verein zählen weiter ein Ehrenkommandant und ein Ehrenvorsitzender sowie zwölf Ehrenmitglieder. Zudem sind drei Kinder unter sechs Jahren als Mitglieder eingetragen.

27 Mitgliedern wurde zum runden Geburtstag gratuliert. Dem Ehrenvorstand Alfred Schricker konnte eine Abordnung sogar zum 91-sten gratulieren.

Der Feuerwehrverein beteiligt sich mit Veranstaltungen auch am gesellschaftlichen Leben und unterstützt mit finanzieller Hilfe notwendige Anschaffungen für die Aktiven. Neben einem tollen Kinderfasching und einem Kaffeekränzchen sowie dem traditionellen Schlachtschlüsselessen wurden noch weitere Veranstaltungen zur Pflege der Kameradschaft ausgerichtet: im Juni ein Sommernachtfest auf dem Wiesenfestplatz mit musikalischer Unterhaltung durch die “Hohbercha Feierwehrkapelln”. Eine Gruppe zeigte einen Löschangriff. Weit über hundert Besucher erlebten im Oktober ein „Hohenberger Oktoberfest“ natürlich mit der zünftig aufspielenden „Hohbercha Feierwehrkapelln“. Beim sogenannten Ranglistenkarter kämpften sich sechs Partien beim bayerischten aller bayerischen Kartenspiele, dem Schafkopf um den Wanderpokal aus Porzellan. Wie seit Jahren schon stellten die Floriansjünger auch heuer wieder einen Weihnachtsbaum auf, den die Frauen, unterstützt von einigen Männern mit Glaskugeln, Kerzen und den von den Löschzwergen gemalten Anhängern schmückten. Das Vereinsjahr schloss mit einer besinnlichen Weihnachtsfeier ab.

Mit einem herzlichen Dank an alle Spender und Gönner der Feuerwehr schloss der Vorsitzende seinen Bericht.

 

Kommandant Florian Korb

Kommandant Florian Korb referierte Einsätze und Ausbildung. Über den Neuzugang von zwei Aktiven ist er besonders erfreut und so verfügt er über eine Truppe von 38 Aktiven, 10 Frauen und 28 Männer. Zur Unterstützung kann er auf vier Zugführer und elf Gruppenführer zurückgreifen. An besonders ausgebildeten Kräften stehen ihm 16 Atemschutzgeräteträger, 19 Maschinisten, davon neun mit Lkw-Erlaubnis zur Verfügung. Für Fahrzeuge, Gerät und Ausrüstung sind zwei Gerätewarte verantwortlich. Die Atemschutzgeräte wartet ein extra dafür ausgebildeter Experte. Im medizinischen Bereich kann er sich auf einen Notfallsanitäter, einen Rettungsassistenten, zwei Rettungssanitäter und einen Rettungsdiensthelfer verlassen. Um die Jugend kümmern sich zwei Jugendwarte.

Zu 36 Einsätzen musste die Wehr 2019 ausrücken, ein normales Einsatzjahr. Es waren sieben Brände zu löschen und 23 mal leisteten die Wehr technische Hilfe. Bei Bränden am Bahndamm der internationalen Eisenbahnstrecke nach Eger war die Hohenberger Wehr neben anderen Feuerwehren und Rettungskräften über drei Stunden im Einsatz. Zu den technischen Hilfeleistungen zählen auch die Wohnungsöffnungen für den Rettungsdienst. Wenn hilfsbedürftige Personen, wie hier in sechs Fällen, nicht mehr in der Lage sind den Arzt oder Rettungsdienst einzulassen, öffnet die Feuerwehr mit Spezialwerkzeug die Tür. Bei zwei Einsätzen mit ABC-Gefahrstoffen, hierzu zählen auslaufende Betriebsstoffe, war man besonders gefordert. Während Bauarbeiten an der Burg wurde eine Flüssiggasleitung angebohrt. Nachdem die Leitung repariert war, führten Feuerwehr und eine Spezialfirma Messungen im Gebäude durch und nach einer Stunde konnte das Gebäude wieder frei gegeben werden. Eine Sicherheitswache und drei sonstige Tätigkeiten runden das Einsatzgeschehen ab.

Die Aufgaben der Feuerwehr werden immer umfangreicher und komplexer. Die zu nutzenden Gerätschaften erfordern immer mehr Sachverstand und Vorbereitung im Vorfeld. Deshalb ist eine solide Grundausbildung und eine permanente Fortbildung unabdingbar. Die ehrenamtlichen Aktiven trainieren bei Übungen der Wehr und bei Verbandsübungen. Für Grundausbildung und Fortbildung werden Lehrgänge und Seminare der Landkreisfeuerwehr und der Feuerwehrschulen in Regensburg und Würzburg besucht. Die Atemschutzgeräteträger absolvieren zusätzlich die Atemschutzstrecke des Landkreises bei der Feuerwehr Marktredwitz. Und dazu opfern die Aktiven ihre Freizeit und sogar ihren Urlaub.

Ein Höhepunkt ihrer Laufbahn war es für die Aktiven einer Löschgruppe, als sie von Ehrenlandesbrandrat Helmut Warta, ehemals Kommandant der Partnerfeuerwehr Hohenberg an der Traisen, zur Teilnahme am 69. niederösterreichischen Landesfeuerwehrleistungsbewerb nach Traisen/Niederösterreich eingeladen wurden. Klaus Hoffmann trainierte die Truppe und das fleißige Üben hat sich gelohnt. Fehlerfrei lösten sie ihre Aufgaben und bekamen dafür das Leistungsabzeichen in Bronze und einen Ehrenpokal. Beeindruckt waren die Teilnehmer aus Hohenberg an der Eger, als knapp zwölftausend Floriansjünger ins Stadion von Traisen einmarschierten und Aufstellung nahmen.

Im weiteren Verlauf seiner Rede kam Korb auch auf Einsatzmittel und Fahrzeuge zu sprechen. Die Schutzanzüge müssten dringend erneuert werden. Die Firmen geben eine Gewähr für maximal zehn Jahre. Die Schutzkleidung der Kameraden sei teilweise schon 18 und mehr Jahre alt. Bei der Stadt, beim Kreisbrandrat und dem Landkreis bedankte er sich für die Anschaffung des neuen Busses, der neben Personaltransport auch als Einsatzleitstelle genutzt werden kann. Darüber sollte aber nicht vergessen werden, dass das Gruppenlöschfahrzeug LF16 schon über 25 Jahre auf den Buckel hat und dringend ersetzt werden muss.

Weil es das Feuerwehrgesetz so verlangt, musste „Hack“ in den Ruhestand verabschiedet werden. Mit Handschlag begrüßte er den Neuzugang von zwei Frauen zu den Aktiven. Eine kommt aus den Reihen der Feuerwehrjugend. Weiter nahm er drei Buben und ein Mädchen per Handschlag in die Jugendfeuerwehr auf. Sie leisteten „ihren Dienst“ bereits bei den Löschzwergen. Eine Feuerwehrfrau und einen Aktiven konnte er die Beförderungsurkunde überreichen.

Abschließend richtete er Dankesworte an den Bürgermeister und die Stadträte, den Landrat, den Feuerwehrkreisverband, allen voran Kreisbrandrat Schletz, die Verwaltungsgemeinschaft und die benachbarten Feuerwehren. Und sichtlich emotionalisiert wendete er sich an seine Aktiven. „Allen Kameradinnen und Kameraden und besonders den Spezialisten mein herzlicher Dank. Ohne Euch wäre dies alles nicht möglich – ihr seid diejenigen die Feuerwehr überhaupt möglich machen.“,

Jugendwart Thomas Jobst

Jugendwart Thomas Jobst bildet elf Mädels und zwölf Jungs im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren aus. Jeden Dienstag wird Theorie gepaukt und werden praktische Übungen durchgeführt. In über 150 Stunde wird sich auf die allgemeine Grundausbildung sowie für Wissenstests Und Leistungsprüfungen vorbereitet. Sechs Jugendliche schlossen nach mehr als hundert Ausbildungsstunden den Basislehrgang der modularen Truppausbildung mit Erfolg ab.

Höhepunkt im jährlichen Ausbildungsrhythmus ist unbestritten der sogenannte Berufsfeuerwehrtag, bei dem die Jugendlichen, wie bei einer Berufsfeuerwehr, eine 24-Stunden-Schicht auf der Feuerwache verbringen. Neben theoretischer Ausbildung und Gerätekunde werden sie zu Einsätzen gerufen.

Kassier Matthias Neuerer

Die Finanzen der Feuerwehr sind Dank stabil vermeldet Kassier Matthias Neuerer. Den größten Anteil an den Ausgaben haben die Zuschüsse für Ausrüstung. Die Kassenrevisoren bestätigten ihm eine einwandfreie und korrekte Buchführung. Kassenprüfer Thomas Zeitler beantragte deshalb die Entlastung der Vorstandschaft. Dem Antrag wurde einstimmig stattgegeben.

Leiterin Kinderfeuerwehr Heike Übler

Da die Leiterin der Kinderabteilung, Heike Übler, krankheitsbedingt ausgefallen war, übernahm Anne Übler das Referat. Die im Februar 2012 vom damaligen Kommandanten Klaus Hoffmann ins Leben gerufene Kinderabteilung, die „Löschzwerge“, wird von einem kompetenten Team betreut: Die Leiterin Heike Übler ist in einem Kindergarten beschäftigt. Sie wird unterstützt von Anne Übler, ebenfalls Erzieherin und von Martina Schacht die ausgebildete Brandschutzerzieherin ist. Die siebzehn Löschzwerge rückten im vergangenen Jahr mit ihrem HZW (Hand-Zieh-Wagen) zwölfmal zu Spielen und kindgerechten Wettkämpfen aus, wie Anne Übler berichtete. Vier Löschzwerge traten nach ihrem zwölften Geburtstag zur Jugendfeuerwehr über.

 

Feierwehrkapelln Tanja Chlup

Die „Hohbercha Feierwehrkapelln“ brachte drei Geburtstagskindern ein Ständchen dar und unterhielt die Gäste bei mehreren Veranstaltungen der Feuerwehr: bei der Jahreshauptversammlung, beim Sommernachtsfest und dem Oktoberfest. Daneben trat sie auch beim Wiesenfest auf. Sie umrahmte musikalisch den Festakt zum Tag der Deutschen Einheit, den Volkstrauertag und spielte auf dem Weihnachtsmarkt. Sie war auch zum Frühschoppen auf den Schlossberg nach Neuhaus eingeladen. Ihr Repertoire umfasst neben bayerischer und böhmischer Blasmusik auch Schlager und Operettenlieder. Mit Musikproben wird das Können gefestigt und erweitert.

Ehrungen, Grußworte

Nach den Referaten ehrten Vorstand Siegfried Paulus und Kommandant Korb, unterstützt von Erstem Bürgermeister Jürgen Hoffmann verdiente Aktive und Mitglieder mit Urkunde und einem Geschenk. Die Frauen erhielten zusätzlich einen Blumenstrauß.

Kreisbrandrat Wieland Schletz hatte eine handfeste Überraschung parat: Er verlieht Klaus Hoffmann das Ehrenzeichen der Landkreisfeuerwehren in Gold für seine Leistungen im Feuerwehrwesen. Hoffmann war jahrelang Gerätewart, 2001 wurde dann zum zweiten Kommandanten gewählt, nach 2007 zum Ersten Kommandanten. Dieses Amt hatte er zwölf Jahre inne.

Der Vorstand schlug eine Satzungsänderung vor, die in Vorstandessitzungen ausgearbeitet worden war wurde einstimmig von den Mitgliedern angenommen.

Eingangs seiner Grußworte gratulierte Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann allen Geehrten und Beförderten und führte dann dezidiert die Ausgaben der Stadt für die Feuerwehr auf. Seiner Meinung nach und auch der des Stadtrats sind das gut angelegte Investitionen in die Sicherheit der Bürger. Allerdings wäre es auch wünschenswert, das der Freistaat und der Bund sich auch an diesen Kosten beteiligten, denn diese erlassen immer eingreifendere Vorschriften, deren Einhaltung mit hohen Kosten verbunden ist. Trotz der angespannten Haushaltslage werde er sich weiterhin für adäquate Ausrüstung und Fortbildung einsetzen. Er bedankte sich bei allen Spendern für die Zuwendungen und bei den Firmen zusätzlich, dass sie die Kräfte für die Einsätze freistellen, was ja betrieblich auch nicht immer einfach ist. Dies zeige, dass die Bevölkerung hinter ihrer Feuerwehr steht. „Mit aktuell 17 Löschzwergen und 22 Jugendlichen stellen wir im gesamten Landkreis Wunsiedel die stärkste Nachwuchsgruppe.“ stellte der Bürgermeister unter donnerndem Applaus fest und fügte hinzu: „darauf können wir richtig stolz sein.“ Er bedankte sich bei all denen, die für den heutigen Abend zum Gelingen beigetragen haben und bei der „Hobercha Feierwehrkapelln“ für die musikalische Umrahmung und dass sie auch bei anderen öffentlichen Anlässen immer zur Verfügung steht. „Es freut mich, eine solch aktive Feuerwehr zu haben und als Aktiver dieser Feuerwehr bin ich stolz, Teil dieser Truppe zu sein“, schloss Hoffmann seine Rede.

Kreisbrandmeister Thomas Greipel fand lobende Worte für die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit und fand, dass Thomas Jobst und Lukas Damrot hervorragende Arbeit in der Jugendausbildung leisten. Das sich die Jugendfeuerwehr vornehmlich aus den Reihen der Kinderfeuerwehr rekrutiert zeige, das die Löschzwerge bei Heike Übler, Anne Übler und Martina Schacht in kompetenten und besten Händen sind. Weiter machte er auf Ausbildungsveranstaltungen der Landkreisfeuerwehr aufmerksam. Sein Lob, dass er auch im Namen des Kreisbrandrats der gesamten Hohenberger Feuerwehr aussprach, wurde vom Auditorium mit großem Applaus quittiert.

Mit Dank an alle Akteure schloss Vorstand Siegfried Paulus mit dem Slogan der Feuerwehr, Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr, den offiziellen Teil.

Sebastian Korb unterhielt dann mit seiner Musikanlage die noch verweilenden Gäste. Man hatte jetzt Gelegenheit, sich mit den benachbarten Feuerwehrleuten ausgiebig auszutauschen.