Großübung in Arzberg

Am 09.09.2017 gegen 14:20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Hohenberg alarmiert. Es war kein wirklicher Einsatz – in Arzberg fand im Rahmen der Aktionswoche eine Großübung statt. Es sollte das Zusammenwirken von mehreren Feuerwehren, auch mit Wehren aus den benachbarten Landkreisen und großen Kreisstädten sowie dem Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes geübt werden.

Als Lage wurden zwei Brände in zwei an einer Kreuzung gegenüberliegenden Häuser angenommen. In den Häusern sind mehrere Personen eingeschlossen und weitere Personen werden vermisst. Im Kreuzungsbereich stießen dann noch zwei Pkw zusammen. Die Personen wurden in den Fahrzeugen eingeklemmt. Zudem wurden die Beine eines Radfahrers unter einer schweren Betonplatte eingeklemmt.

Unsere Wehr erhielt vom Einsatzleiter den Befehl, mit Atemschutzträgern über Steigleitern in das erste Stockwerk einzusteigen, um die dort gesichtete Personen zu retten. Ein weiterer Atemschutztrupp sollte im Gebäude nach weiteren Vermissten suchen. Alle Personen wurden gerettet.

An der Übung waren neben Arzberg Schlottenhof, Seußen, Oschwitz, Haid, Bergnersreuth, Röthenbach Hohenberg, Schirnding, Neuhaus beteiligt. Weiter waren im Einsatz die Wehr aus Marktredwitz mit Drehleiter sowie aus dem Landkreis Tirschenreuth die Feuerwehren aus Mitterteich, ebenfalls mit Drehleiter, und Konnersreuth. Um die Verletzten kümmerte sich das BRK. Insgesamt waren ca. 150 Aktive bei der Übung im Einsatz.

Kreisbrandinspektor Armin Welzel moderierte in gewohnt gekonnter Weise das Geschehen und erklärte den zahlreichen Zuschauern verständlich die Alarmierung und die Vorgehensweise der Wehren und des Rettungsdienstes. Mehr darüber bei der Feuerwehr Arzberg.

Scheunenbrand im Winkel

Am Mittwoch, 20.09.2017, heulte gegen 19:00 Uhr in Hohenberg die Sirene und bald danach war das unverwechselbare „Tatütata“ von Einsatzfahrzeugen zu hören. Die Floriansjünger wurden zu einem Scheunenbrand im Stadtteil Winkel alarmiert. Es handelte sich aber um keinen realen Einsatz. Sie absolvierten eine Brandschutzübung mit den Feuerwehren aus Neuhaus und Schirnding.

An der Übung, die zahlreiche Zuschauer verfolgten, nahmen 42 Aktive, darunter fünf Frauen, mit sieben Fahrzeugen teil. Angenommen wurde der Brand einer Scheune im Stadtteil Winkel. Mit einem raschen Ausbreiten der Flammen ist zu rechnen, da die Anwesen und Häuser in diesem an die Burg grenzenden Ortsteil eng zusammengebaut und die Straßen nur einspurig und verwinkelt sind.

Die Feuerwehr Hohenberg traf kurz nach der Alarmierung auf dem Burgplatz ein und nachdem sich der Einsatzleiter, Löschmeister Daniel Preckel, einen Überblick verschafft hatte, ließ er die Einsatzfahrzeuge auf dem Burgplatz in Stellung gehen. Verkehrsposten sollten die Zufahrten zum Winkel sperren. Die engen Zufahrtswege mussten für eventuell benötigte Rettungsfahrzeuge und Sonderfahrzeuge, wie zum Beispiel einer Drehleiter, frei gehalten werden.

Rasch wurde mit der fahrbaren Schlauchhaspel eine ca. 200-Meter- lange B-Leitung zum Brandobjekt gelegt. Mit drei C-Rohren konnte so sofort der Erstangriff mit Wasser aus dem 2000 Liter fassenden Tank des Löschgruppenfahrzeuges (HLF16/12) vom Innenhof des Anwesens aus gestartet werden. Zwischenzeitlich hatte eine andere Gruppe eine weitere Wasserentnahmestelle am Löschwasserreservoir an der Burgmauer eingerichtet und pumpte das Wasser zum Löschgruppenfahrzeug.

Inzwischen sind auch die Wehren aus Neuhaus und Schirnding eingetroffen. Die beiden Fahrzeuge der Schirndinger Wehr wurden ebenfalls auf dem Burgplatz positioniert. Die drei Angriffstrupps unterstützten von der Ostseite des Anwesens mit zwei C-Rohren und einem B-Rohr die Löscharbeit und schützten die Nachbargebäude mit einer Wasserwand. Die Wasserversorgung lief ebenfalls über das HLF16/12 der Hohenberger Wehr. Zusätzlich wurde der Wasserbedarf der Angrifftrupps aus einem Hydranten gedeckt.

Die Feuerwehr aus Neuhaus griff den Brand von Norden aus dem Hof eines benachbarten Anwesens mit drei C-Rohren an und schützte auch dieses Anwesen mit einem Wasserschleier. Neuhaus pumpte das Wasser von einem Hydranten mit einer ca. 60-Meter langen B-Leitung zur drei Angrifftrupps.

Nachdem sich der Einsatzleiter überzeugt hatte, dass die Flammen besiegt sind, kam für alle Wehren das Kommando: „Wasser halt!“ Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann lud die Übungsteilnehmer und Zuschauer zu einer kleinen Brotzeit ins Feuerwehrhaus ein, wo man sich dann zur Abschlussbesprechung zusammensetzte. Stellvertretender Kommandant Florian Korb begrüßte die Anwesenden und erklärte nochmals die Hauptziele der Übung: Zusammenarbeit der benachbarten Feuerwehren, Kennenlernen der Anfahrtswege und örtlichen Gegebenheiten und die sich daraus ergebenden Vorgehensweisen. „Vorrangig war im gegebenen Fall das Freihalten der engen Gassen für Rettungsfahrzeuge und das hat der Einsatzleiter bravourös gelöst“, würdigte er dessen Arbeit.

Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann, der selbst als Maschinist aktiv an dieser Übung teilgenommen hatte, dankte den Feuerwehrfrauen und -männern für ihr Engagement. „Als Bürgermeister bin ich stolz auf meine Feuerwehr und den benachbarten Wehren danke ich für ihr Mitmachen. Als aktiver Feuerwehrmann kann ich sagen: Die Übung hat gezeigt, dass sich die Bürger auf ihre Feuerwehren verlassen können“, lobte er die Übungsteilnehmer und er forderte seine Kameradinnen und Kameraden auf, weiterhin so engagiert bei der Sache zu bleiben.

Kreisbrandmeister Thomas Greipel und Kreisbrandmeister Marco Schacht, die ebenfalls aktiv bei ihren Wehren eingesetzt waren, zogen übereinstimmend ein sehr positives Resümee. Marco Schacht bezeichnete die Übung als bestens gelungen. Thomas Greipel bewertete den Entschluss der Einsatzleitung, die schmalen Wege im Winkel für eventuelle Sonderfahrzeuge frei zu halten, als überzeugend und richtig. „Sind erst einmal Fahrzeuge in den engen Gassen abgestellt und die Schläuche verlegt, ist ein Rangieren nicht mehr möglich. Somit ist der Weg für Rettungsfahrzeuge versperrt.“ lobte er den Einsatzleiter und er findet es als äußerst positiv, wenn sich die Ortsfeuerwehr über schwierige Einsatzörtlichkeiten schon vor einem Eventualfall, wie hier geschehen, Gedanken macht. Auch für die eingesetzten Frauen und Männer fand er anerkennende Worte.

Die Übung bewies wieder einmal, dass unsere ehrenamtlich tätigen Feuerwehrfrauen und –männer Einiges auf sich nehmen, um nach ihrem Wahlspruch „Gott zur Ehr‘ – dem Nächsten zur Wehr“ den Bürgern in Notfällen optimal helfen zu können.