Die Freiwillige Feuerwehr Hohenberg a.d. Eger hat zur Jahreshauptversammlung am 16. Februar 2018 in die Gaststätte „Haidhölzl“, dem Vereinsheim des FC Hohenberg eingeladen. Mit schmissiger Musik unterhielt die „Hohbercha Feierwehrkapelln“ die Gäste bis zum Beginn der Versammlung.

Zunächst gedachte man der im Jahr 2017 verstorbenen Kameraden. Besonders tragisch empfanden die Floriansjünger das Ableben ihres Kameraden Reinhold Klarner, der mit knapp 51 Jahren während seines Urlaubs auf einer Karibikinsel plötzlich und unerwartet verstarb.

Vorsitzender Siegfried Paulus begrüßte im voll besetzten Saal des Vereinsheims des FC Hohenberg neben den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden den Ersten Bürgermeister Jürgen Hoffmann und den Zweiten Bürgermeister Christian Paulus mit ihren Stadträten. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenkommandanten Erwin Zeitler und dem Ehrenvorsitzenden Alfred Schricker sowie allen Ehrenmitgliedern.

Von der Landkreisfeuerwehr konnte er Kreisbrandinspektor Armin Welzel, Ehrenkreisbrandinspektor Egon Keiner, Kreisbrandmeister Thomas Greipel und Ehrenkreisbrandmeister Karl Fürbringer. Aus dem tschechischen Liba (Liebenstein) war Bürgermeisterin Vera Votikova mit einer Abordnung der Feuerwehr unter Führung ihres Kommandanten Jan Rossmeissl der Einladung gefolgt.

Erfreulich ist die personelle Situation des Vereins. Mit 84 weiblichen und 181 männlichen Mitgliedern ist der Personalstand stabil geblieben. Unter den 37 aktiven Dienstleistenden sind neun Frauen. In der Jugendfeuerwehr werden 17 Jugendliche und bei den Löschzwergen werden 16 Kinder betreut. Neben einem Ehrenkommandanten und einem Ehrenvorsitzenden sind 12 Ehrenmitglieder im Verein. 59 ehemalige Aktive halten weiterhin als Passive der Feuerwehr die Treue. Als fördernd sind 118 Mitglieder eingetragen. Auch zwei Kinder unter sechs Jahren sind bereits Mitglied im Verein. Die Feuerwehr engagiert sich auch am gesellschaftlichen Leben der Stadt. Gut besucht war der schon traditionelle Kinderfasching in der Fahrzeughalle. Bürgerinnen und Bürger waren zu einem Kaffeekränzchen und einem Schlachtschüsselessen eingeladen. Weiter veranstaltete man ein Sommernachtsfest auf dem Wiesenfestplatz, wozu die „Hohbercha Feierwehrkapelln“ zünftig aufspielte. Beim „Ranglistenkarter“ spielten schafkopfbegeisterte Mitglieder um einen Wanderpokal und mehrere Sachpreise. Leider fanden, wie schon im vorletzten Jahr, nur wenig Tanzbegeisterte den Weg zum „Kirwatanz“. Die Vereinsführung gratulierte mehreren Mitgliedern zum runden Geburtstag. Besonders erwähnenswert ist hier wohl der neunzigste Geburtstag von Ehrenmitglied und ehemaligen, langjährigen Kassier Julius Übler, dem man bei dieser Gelegenheit mit der Ehrenmedaille der Freiwilligen Feuerwehr ehrte. Zum Schluss seines Berichtes bedankte sich Paulus bei allen Gönnern und Spendern für ihre Unterstützung.

Kommandant Klaus Hoffmann berichtet einem eher ruhigen Feuerwehrjahr, was die Einsätze anbelangt aber von einem intensiven in Bezug auf Ausbildung und ehrenamtliche Tätigkeit. Mit 23 Einsätzen war es im Vergleich zum Vorjahr ein eher geruhsames Jahr. Der Schwerpunkt lag dabei mit 19 Alarmierungen bei den technischen Hilfeleistungen. Hier waren vor allem die Sturmschäden die Auslöser. Am 1. August zog sich eine Ölspur, vermutlich von einem Lkw verursacht, fast durch die ganze Stadt. Die Beseitigung verlangte bei der damals herrschenden Hitze den Einsatzkräften einiges ab.

Dem Kommandanten stehen für Einsätze 37 Aktive, neun Frauen und 28 Männer, zur Verfügung. Darunter sind 4 Zugführer, 12 Gruppenführer, 18 Maschinisten, 17 Atemschutzgeräteträger sowie ein Einsatzleiter Rettungsdienst, zwei Rettungsassistenten, ein Rettungssanitäter und zwei Sanitäter zur Verfügung. Um den Fuhrpark und die Ausrüstung kümmern sich drei Gerätewarte. Für die sensible Atemschutzausrüstung ist ein eigens geschulter Atemschutzgerätewart installiert. In der Jugendfeuerwehr leisten sechs junge Frauen und 11 junge Männer Dienst.

In den Kommandositzungen wurden die 14 Arbeitseinsätze, die Lehrgangsbelegung festgelegt und die Teilnahme an internen und externen Übungen koordiniert sowie über weitere notwendige Anschaffungen diskutiert. Für die Maschinisten war eine eigene Übung angesetzt. Die aktiven Floriansjünger nahmen an der Unterkreisübung in Arzberg teil. Selbst organisierte man eine Zug Übung, bei der auch die Wehren aus Schirnding und Neuhaus eingesetzt waren. Zur Besichtigung zeigte man der Landkreisführung mit einer Löschübung „Brand in der Burg“ die mit der Brandbekämpfung dieser Burganlage verbundenen Problematiken auf: Durch die engen Tore können keine Löschfahrzeuge und Drehleitern in den Burghof fahren. Alle im Innenbereich benötigen Geräte und Ausrüstungen müssen von den Einsatzkräften hineingebracht werden.

Für Einsätze, Ausbildung und Unterhalt sowie Pflege der Gerätschaft leiteten die Floriansjünger 6022 Stunden oder anders ausgedrückt 250 Tage ehrenamtlichen Dienst. Neu angeschafft bzw. gespendet wurden im abgelaufenen Jahr ein Rucksack mit Spezialwerkzeug zur Türöffnung, ein Defibrillator, sowie eine elektronische Registrierung zur Überwachung des Einsatzes der Atemschutzgeräteträger. Komplett aus Spenden finanziert wurde das neue speziell für die Feuerwehr ausgerüstete Quad. Geplant ist, das zwanzig Jahre alte Mehrzweckfahrzeug durch einen Mannschaftstransportwagen zu ersetzen.

Neben internen Schulungen besuchten die Aktiven zur Aus- und Fortbildung Lehrgänge der Landkreisfeuerwehr und der Feuerwehrschulen Regensburg und Würzburg. Mehrere Gruppen unterzogen sich erfolgreich der Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung. Alle 17 Atemschutzgeräteträger absolvierten den Gesundheitscheck und durchliefen die Prüfungsstrecke in Marktredwitz. Besonders erfreulich ist, dass Frau Katharina Hupfer als Seiteneinsteigerin die modulare Truppführer Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat.

Thomas Zeitler wurde vom Landrat und vom Kreisbrandrat im Rahmen einer Feierstunde für seine 40-jähre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr geehrt.

Jugendwart Thomas Jobst bildet 12 Jungen und 5 Mädchen aus. Höhepunkt des Jahres ist unbestritten der „Berufsfeuerwehrtag“. Wie bei einer Berufsfeuerwehr leisteten die jungen Floriansjünger 24 Stunden Wachdienst im Feuerwehrhaus. Sie wurden während dieser Schicht zu unterschiedlichsten Einsätzen alarmiert. So mussten sie einen Keller leerpumpen, einen vermissten Wanderer im unwegsamen Gelände suchen und retten, ein Kätzchen vom Dach holen. Sogar in der Nacht mussten sie ausrücken, um einen quer über eine Fahrbahn liegenden Baum beiseite zu räumen. Auch zu einem Verkehrsunfall wurden sie gerufen, um einen eingeklemmten Pkw-Lenker aus dem demolierten Pkw zu befreien. Dabei zeigten sie, dass sie das Gelernte beherrschen setzten sie die benötigten Werkzeuge und Geräte fachmännisch ein. Höhepunkte waren auch der Kletterkurs auf Burg Hohenberg und die Vorführung der Drehleiter der Feuerwehr Selb. Konnte man doch einmal seine Heimatstadt und die Umgebung aus luftiger Höhe betrachten.

Die im Februar 2012 von Kommandant Klaus Hoffmann ins Leben gerufene Kinderabteilung, die „Löschzwerge“ rückte“ im vergangenen Jahr zwölfmal aus, wie die Leiterin Heike Übler berichtete. Die Betreuung der Buben und Mädchen liegt in kompetenten Händen: Die Leiterin ist in einem Kindergarten beschäftigt. Sie wird unterstützt von Anne Übler, ebenfalls Erzieherin an einem Kindergarten und von Martina Schacht und Harald Max, die beide ausgebildete Brandschutzerzieher sind. Die acht Mädchen und acht Buben tragen bei ihren „Einsätzen“ stolz die von der Firma Feiler gesponserten blauen T-Shirts mit der leuchtend gelben Aufschrift „Löschzwerge“. Bei den Treffen jeweils am zweiten Montag im Monat stehen Spiele und Bewegung im Vordergrund. Die Kinder erhalten keine feuerwehrtechnische Ausbildung. Sie werden spielerisch mit den Aufgaben der Feuerwehr vertraut gemacht. Soziale Kompetenz und kameradschaftliches Verhalten sind die Ziele der Kinderfeuerwehr.

Die erst vor zwei Jahren gegründete „Hohbercha Feierwehrkapelln“ konnte auf zahlreiche musikalische Einsätze zurückblicken, wie Robert Chlup berichtete. So spielten sie beim bei „Stärketrinken“ zu Heilig Dreikönig in mehreren Wirtschaften auf spendeten den Erlös für die Behandlung eines sehr kranken Kindes. Es war wohl der emotional ergreifendste Auftritt, als man Reinhold Klarner mit „Alte Kameraden“ die letzte Ehre erwies. Weitere Auftritte waren bei der Pflanzung der Lutherlinde in Hohenberg, beim Wiesenfestauftakt und bei der Gedenkfeier Deutsche Einheit. In der Fahrzeughalle der Feuerwehr spielten sie zum „böhmischen Abend“ auf. Auch außerhalb der Stadtgrenze gab es Engagements, so in Neuhaus und beim Meilerfest auf der Häusellohe. Mehrere Jubilare erfreuten die Feuerwehrmusiker zu deren hochjährigen Geburtstagen mit einem Ständchen. Mit weihnachtlicher Musik unterhielten sie die Gäste des Weihnachtsmarktes auf dem Burgplatz und sie wirkten Heilig Abend beim Weihnachtsgottesdienst mit. Danach gaben sie in kleinerer Besetzung ein Standkonzert unterm Weihnachtsbaum vor dem Feuerwehrhaus. Die Unterhaltung der Gäste vor Beginn der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr ist schon Ehrensache.



Der stellvertretende Kassenwart, Martin Werner, musste zwar von einem leicht negativen Kassenabschluss berichten, was nicht zuletzt auf den getätigten Anschaffungen geschuldet ist. Nachdem die beiden Prüfer eine korrekte Kassenführung bestätigten, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Von den Löschzwergen in die Jugendfeuerwehr wurden vom Kommandanten per Handschlag übernommen: Adam Lang, Florian Thumser, Lukas und Marcus Werner sowie Stas und Lars Hoffmann.

Nach bestandener Gruppenführerausbildung bei der Feuerwehrschule Regensburg wurden Tanja Lausch, Dominik Herzog und Gernot Rotrart zu Löschmeistern ernannt. Ebenso wurde zum Löschmeister aufgrund seiner Erfahrung und seinem Fachwissen im Feuerwehrdienst Thomas Schletz zum Löschmeister befördert. Christian Thschöpel, Feuerwehrausbilder und Atemschutzgerätewart wurde zum Oberlöschmeister befördert.

Geehrt wurden für langjährigen aktiven Dienst: Lisa Hoffmann (10 Jahre), Daniel Preckel (10), Gernot Rotard (10), Hannes Übler (10) und Marcel Wild (10); Kreisbrandmeister Marco Schacht (20), Florentin Lippert (20); Jugendwart Thomas Jobst (30) und Harald Max (40).

Weiter wurden für langjährige Mitgliedschaft geehrt: Horst Übler (30), Frank Jena (30) Hans-Jörg Müller (30). Stefan Thumser(30) und Hans-Jürgen Wohlrab (30), Adolf König (40). und für 50 Jahre Konrad Schricker (50), Ehrenmitglied und langjähriger Vorstand Karl Lippert (50), ehemaliger Kommandant und Ehrenmitglied Wolfgang Wilhelm (50) und für Ehrenmitglied Helmut Lüftner lautete die Urkunde gar auf 70 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit.

Karl Lippert, Wolfgang Wilhelm und Helmut Lüftner wurden mit der höchsten Auszeichnung, die die Feuerwehr Hohenberg zu vergeben hat, der goldenen Ehrenmedaille, ausgezeichnet. Diese Medaille wird nur an Ehrenmitglieder vergeben, die sich im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit bei der Feuerwehr besondere Verdienste erworben haben.

„Ich bin als Bürgermeister und als Feuerwehrkamerad stolz auf Euch. Ihr zeigt ehrenamtliches Engagement weit über das zu erwartende Maß hinaus.“, bedankte sich Erster Bürgermeister Jürgen Hoffmann, auch im Namen des Stadtrats bei der Wehr. Der Ausbau der Burg, das Yamakawa-Seniorenheim und die Erweiterung der Firma Feiler werden noch größere Anforderung als bisher an die Wehr stellen. Ausbildung und entsprechende Gerätschaft müssen damit Schritt halten. „Ein besonderes Lob verdient die Nachwuchsarbeit bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie Euer Einsatz und die Unterstützung im kulturellen Bereich wie z.B. beim Wiesenfest, Tag der deutschen Einheit.“ Setzte er sein Lob fort und versprach, trotz klammer Stadtkasse, weiterhin die Belange der Feuerwehr zu unterstützen.

Kreisbrandinspektor Armin Welzel bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. „Bei Heike Übler und Thomas Jobst und ihren Teams ist die Nachwuchsarbeit in den richtigen Händen.“, lobte er deren Tätigkeit. Anerkennung zollte er auch dem Ausbildungsstand und die Arbeit der Hohenberger Floriansjünger: „Mit 17 Atemschutzgeräteträgern, darunter auch eine Frau, steht ihr mit an der Spitze der Landkreisfeuerwehr.“ Die Inanspruchnahme der Notfallseelsorge nach einem schwierigen Einsatz sei ein Akt der Stärke und keine Schwäche, meinte er zum Schluss seiner Ausführungen und wünschte den Aktiven, sie mögen immer gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.

Vorsitzender Paulus bedankte sich für den zahlreichen Besuch und schloss die Versammlung mit dem Wahlspruch der Feuerwehr: Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr‘.